Die 25-jährige Geschichte des Krippenbauwesens in Geboltskirchen

 

Der erste Krippenbaukurs in unserer näheren Umgebung fand in Form eines Kinderkurses statt und wurde 1999 unter der Führung von Herrn Josef Ahammer, dem aus Ebensee stammenden Krippenbaumeiser, in der Volksschule Weibern abgehalten. Danach fragte Sepp an, ob er im Pfarrhof den Kellerraum für einen weiteren Krippenbaukurs benutzen dürfte. Wie es sich später herausstellte, blieb es nicht bei nur einem Kurs.

 

Die Vorgeschichte, die kaum jemand kennt: Die damalige VS-Lehrerin Maria Payrhuber bekam von Josef Ahammer eine Krippe geschenkt, weil sie sich in der Schule sehr fürsorglich um sein Pflegekind Patrik kümmerte. Die Leute, die diese Krippe sahen, fragten Maria: „Woher hast du die? Wir möchten auch so eine haben!“

 

Das Motto von Sepp lautete: „In jede Familie gehört eine Weihnachtskrippe.“ Nachdem er immer großen Wert darauf legte, dass die Leute in den Familien selber zum Krippenbauen motiviert werden, erklärte er sich bereit, in Geboltskirchen einen Kurs abzuhalten. Maria trommelte die Leute dazu zusammen und half Sepp auch beim Managen der weiteren Kurse. In den folgenden Jahren fanden jährlich zwei Krippenbaukurse für die Allgemeinheit statt. Einer im Herbst und einer im Frühling. Die Lokalität im Pfarrhofkeller erwies sich im Laufe der Zeit als nicht mehr geeignet für den Krippenbau, es musste nach einer anderen Lösung gesucht werden. Der damalige Bürgermeister Alois Kastner bot mit Zustimmung des Gemeinderates die Möglichkeit an, eine Krippenbauwerkstatt im Dachboden der Volksschule zu errichten. Daraufhin wurde im Jahre 2005 eine Arbeitsgemeinschaft zum Ausbau des Dachbodens gebildet.

 

Im selben Jahr wurde von Seiten des Landesverbandes der OÖ-Krippenfreunde entschieden, in Oberösterreich eine Landeskrippenbauschule zu installieren. Im Mai 2005 erhielten die Krippenfreunde Geboltskirchen noch vor der Vereinsgründung im Rahmen eines Hearings in Linz den Zuschlag für dieses Vorhaben.

 

Ab diesem Zeitpunkt wurde mit der Errichtung der Landeskrippenbauschule durch den Ausbau des Dachbodens in der Volksschule Geboltskirchen zu einer Krippenbauwerkstatt begonnen. Dies war auch die Geburtsstunde des Vereines „Krippenfreunde Hausruck Geboltskirchen". Gründungsmitglieder waren Josef Ahammer, Karl Groiss, Franz Moser, Reinhart Wiesinger und Wolfgang Seiringer. Nach Abschluss der Ausbauarbeiten wurde am
2. Juli 2006 die OÖ. Landeskrippenbauschule in Geboltskirchen feierlich eröffnet und Wolfgang Seiringer zum Leiter der Landeskrippenbauschule bestellt.

 

Von den Krippenfreunden wurden weiterhin Krippenbaukurse im Frühling und Herbst angeboten. Diese erfreuten sich immer größerer Beliebtheit. Heutzutage werden im Frühjahr und Herbst je 3 Kurse mit durchschnittlich 20 Teilnehmern abgehalten. Auf diese Weise werden in Geboltskirchen jährlich ca. 50 Krippen von Interessierten unter Anleitung von Krippenbaulehrern und -meistern fertig gestellt. Jedes Jahr in der Adventzeit kommen diese Krippen im Pfarrheim Geboltskirchen zur Ausstellung und ziehen eine große Schar von Besuchern an. Die Ausstellung mit der Segnung der neugebauten Krippen ist für alle echten Krippenfreunde das bewegendste Ereignis im Jahr. Bei dieser Gelegenheit werden mit großer Freude auch viele Anmeldungen für die künftigen Krippenbaukurse entgegengenommen.

 

Neben den Kursen wurden im Laufe der Jahre auch Kirchenkrippensanierungen für Raab, Andorf, Ottnang am Hausruck und Geboltskirchen durchgeführt. Für die Pfarrkirche Kematen am lnnbach und für die evangelische Kirche in Rutzenmoos wurden Weihnachtskrippen gebaut. Für die Pfarrkirche Raab wurde von den Krippenfreunden ebenfalls eine Osterkrippe errichtet. Etwas Besonderes war der Bau einer Krippe für die Kirche der deutschen Schwestern in Rom. Am 13. Dezember 2013 wurde sie von Mitgliedern der Krippenfreunde persönlich in Rom dem Campus Teutonicum übergeben.

 

Eine besondere Herausforderung stellte die Renovierung des stark baufälligen Ölerhauses für Vereinszwecke von 2010 bis 2016 dar. Ein besonderer Dank für die Verwirklichung dieser Idee gilt für die Unterstützung der Gemeinde Geboltskirchen und dem damaligen Obmann des Vereins, Karl Groiss. Heute stellt das Ölerhaus als Museum einen Schwerpunkt für die Krippenbaukultur in Oberösterreich dar. Um dem kulturellen Auftrag noch mehr gerecht zu werden, wurde eine kleine Lagerhalle samt entsprechender Außenplatzgestaltung errichtet und 2023 der Ausstellungsraum vergrößert.

Seit einigen Jahren gestalten die Krippenfreunde in der Weihnachtszeit einen Krippenweg mit ca. 25 Stationen in den Straßen von Geboltskirchen. Auch dieser erfreut sich großer Beliebtheit und zieht viele Besucher an.

 

Aus Anlass der 25-Jahresfeier bedanken sich die Krippenfreunde Geboltskirchen Hausruck für jede finanzielle Unterstützung bei ihren Gönnern und für die stets tätige Mithilfe von zahlreichen aktiven Mitgliedern.

 

Danken wollen wir nicht zuletzt dem Herrgott, dass er uns eine derart positive Entwicklung des Vereines in den letzten 25 Jahren hat angedeihen lassen.

 

 

                                                               Unsere Gründungsmitglieder

 

 

 

 

Fernsehbericht über 25 Jahre Krippenbau in Geboltskirchen:

 

Festakt am 2. Juni 2024: